Noz-Bericht


Lernhäuser für modernen Unterricht

Bad Laer. Mit dem Ende der Sommerferien 2012 soll auch die neue Geschwister-Scholl-Schule in Bad Laer stehen. Ein harter Winter könnte aber auch einige Wochen Verzögerung bringen. Mit dem Abbruch des maroden Gebäudeteils von 1969 soll jetzt in den Osterferien begonnen werden. Damit erhält Bad Laer eine Oberschule, die den Anforderungen an eine moderne Schule gerecht wird. Die Pläne für den Neubau wurden jetzt Lehrern und Elternvertretern vorgestellt.

 

Der gut 40 Jahre alte Gebäudeteil der Haupt- und Realschule in Bad Laer wird abgerissen und erneuert. Foto: Michael Hehmann Der Neubauteil der Geschwister-Scholl-Schule (hier rotbraun) und die umzäunte Baustelle insgesamt (hellbraun). Zeichnung: Architekturbüro Ahrens & Pörtner

Für Bürgermeister Holger Richard kommt der Neubau gerade passend zur Schulreform. Denn die Oberschule stehe für eine moderne Unterrichtsform, und Bad Laer wolle als Erster mitmachen.

Die nächsten Wochen seien sicherlich nicht erfreulich, meinte Schulleiter Wolfgang Saltenbrock. Man müsse aber schon als Oberschule denken. Er erläuterte die Strukturen der neuen Schulform: Wichtigstes Ziel sei es, die Potenziale eines jeden Schülers optimal zu entwickeln. Beim Lernen spiele auch die Raumstruktur eine wichtige Rolle. Und der würde mit dem Neubau Rechnung getragen.

Im Sommer 2009 wurde bei Renovierungsarbeiten festgestellt, dass die Decke des gut 40 Jahre alten Gebäudeteils marode und einsturzgefährdet ist. Um den Unterricht weiterführen zu können, wurden Container aufgestellt. Vorübergehend wurden einige Unterrichtsstunden auch nach Glandorf verlegt. Im Herbst 2009 fiel dann die Entscheidung für einen Neubau statt einer Sanierung der Schule. Im Februar 2010 wurde schließlich ein Architektenwettbewerb beschlossen, aus dem letztlich das Architekturbüro Ahrens & Pörtner aus Hilter als Sieger hervorging.

Der Neubau besteht aus zwei Lernhäusern mit jeweils sechs Klassenräumen, einer Lernwerkstatt, einem Entspannungsraum, einem Teamraum für Lehrer, einen Beratungsraum und jeweils zwei Toiletten für Jungen und Mädchen. Statt eines Flurs gibt es immer eine Multizone mit Licht- und Luftschächten, in denen mehrere Klassen zusammenarbeiten können. Das alte zweigeschossige Schulgebäude kann anschließend ebenfalls zu einem Lernhaus umgestaltet werden, sodass sechs Jahrgänge in der Schule Platz finden. Wie Wilhelm Pörtner erläuterte, konnte der vorbeugende Brandschutz recht einfach gelöst werden, indem die Lernhäuser ebenerdig sind und somit zwei Fluchtwege bieten, über die Multizone und direkt aus den Klassenräumen nach draußen.

Zwischen den Lernhäusern entsteht der neue Mittelpunkt der Geschwister-Scholl-Schule mit Aula und einem Musik- und Bühnenbereich. Dieses Zentrum wird durch den vorhandenen grünen Innenhof und den neuen Themenhof geprägt. Als Abschluss des alten Gebäudeteils von 1995 sollen im Oberschoss die naturwissenschaftlichen Räume angebaut werden.

In den nächsten Tagen sollen die Ausschreibungen erfolgen. Für Mitte März erwartet Pörtner die Genehmigung des im Dezember eingereichten Bauantrages, sodass in den Osterferien mit dem Abriss begonnen werden kann. Ab 1. Juni ist dann der Neubau des Schulgebäudes geplant. Während der Neubauphase soll auch der Gebäudeteil von 1974 statisch saniert werden. Um die gesamte Baustelle herum wird es einen geschlossenen Bauzaun geben, um so die Verletzungsgefahr für die Schüler möglichst auszuschließen.

Ein Problem stellen allerdings die Schulbusse und die Pkw, mit denen Eltern ihre Kinder zur Schule bringen, dar, da sich an der Glandorfer Straße auch die beiden Zufahrten zur Baustelle befinden. Das wurde in der Diskussion mit Eltern und Lehrern deutlich. Vorgesehen ist zunächst eine etwas eingeschränkte Zufahrt der Busse. Die Eltern sollen zudem ihre Kinder möglichst an der neuen Feuerwache und an den Sporthallen absetzen. Da sich Skepsis zeigte, dass dieses letztlich auch durchzusetzen sei, schloss Tobias Avermann von der Gemeindeverwaltung weitere Überlegungen hierzu nicht aus.

Der Bauzaun an der Geschwister-Scholl-Schule in Bad Laer wurde gestern errichtet. Foto: privat

 


Die Bauarbeiten werden in den nächsten Monaten Einschränkungen auf den Schulbusverkehr sowie aBad Laer: Bauzaun für den Neubauuf die Zuwegung zur Schule haben. Die im Vorfeld vorgetragenen Bedenken der Eltern, insbesondere bezüglich einer zunächst geplanten Querung einer Baustellenausfahrt durch die Schülerinnen und Schüler, wurden berücksichtigt, hieß es von der Gemeinde. Die Führung der Verkehrswege erfolgt in Absprache mit den Beteiligten nun wie folgt:

Die Bushaltestelle am Schulzentrum wird zur Schule hin zur Hälfte vom Bauzaun erfasst werden. Auf der noch verbleibenden Hälfte werden die Schulbusse nacheinander einfahren, um so einen sicheren Ein- und Ausstieg abseits der Glandorfer Straße zu gewährleisten. Die Baustellentore wurden dabei so gelegt, dass ein Queren des Schülerstromes mit dem Baustellenverkehr vermieden wird.

Ein Teil der Parkplätze am Freibad wird notgedrungen wegfallen. Eltern, die ihre Kinder mit dem Wagen zur Schule bringen, wird daher empfohlen, ihre Kinder in der Straße „An der Turnhalle“ sowie auf den Parkplätzen an den Sporthallen aussteigen zu lassen. Für die Schüler besteht dann eine sichere Zugangsmöglichkeit zu den Schulen zwischen neuer Sporthalle und Freibad über den neuen Schulhof der Geschwister-Scholl-Schule.

Zu Fuß beziehungsweise mit dem Fahrrad können die Schulen während der Bauphase über die neue Feuerwehrzufahrt von der „Glandorfer Straße“, von der „Mühlenstraße“, von der Straße „An der Badeanstalt“ sowie von der Straße „An der Turnhalle“ aus sicher erreicht werden.

Eltern, insbesondere Eltern jüngerer Schülerinnen und Schüler, wird empfohlen, ihre Sprösslinge mit der neuen Situation rechtzeitig vor Ort vertraut zu machen.