Schnulleralarm in der 9r2


 

23.02.05 Babysimulation

Ein Bericht der 9R2

 "Als wir am 31. Januar die zwei „Babysimulatoren“ vom Landkreis Osnabrück bekamen, war die ganze Aufmerksamkeit auf die Babys gerichtet. Durch Frau Schomacker wurden wir (Mädchen) auf die Babys aufmerksam gemacht, so durften wir drei Wochen Erfahrungen mit den Babys machen. Die erste Stunde verbrachten wir damit uns über den Namen der Babys zu streiten. Wir entschieden uns für "Donna Joe" und "Alois". Als wir die Babys mit einem kleinen Computer einstellten, fingen sie auch sofort an zu schreien. Jede Mutter hatte ihren eigenen Knopf ( die ID), für ihr Baby. Er war dafür da, damit die Babys nicht von einer anderen Person betreut werden konnten. Wenn das Kind anfängt zu schreien, muss man diesen Knopf hinten in den Rücken stecken. Ein Piep-Ton gibt an, ob dass Baby von der Mutter versorgt werden muss z.B. Füttern (mit Flasche oder mit einer Art Plättchen ,die die Brust der Mutter darstellen soll), Windel wechseln (das Baby braucht zwei verschiedene Windeln im Wechsel), in den Armen wiegen oder es muss aufstoßen. Es kann aber auch nur schlecht gelaunt sein. Das Baby schreit aber nie länger als drei Minuten. Auch in unserer Klasse ist es vorgekommen, dass das Baby an einem plötzlichen Kindstod gestorben ist.

 

Als wir die Kinder aus ihren Maxi-Cosis nahmen, waren wir erschrocken, denn wir hatten nicht damit gerechnet, dass die Köpfe der Babys zurückfallen. Zu Anfang war es uns ziemlich peinlich, wenn die Kinder in den Stunden und Pausen anfingen laut herumzuschreien, aber daran mussten wir uns gewöhnen. Nicht jeder Lehrer war über diese Störung erfreut,  für kurze Zeit stellte Herr Heuer ein Baby  vor die Tür oder Herr Niebuhr dachte, dass wir uns alle gegen ihn verschworen haben, weil gerade in seinen Stunden die Babys anfingen zu schreien.

Eine schrecklich nette Familie ?!

 

Auch Herr Heuer hatte Spaß daran uns als "Kindermörder " zu bezeichnen, weil einem Kind der Kopf abgerissen wurde.

Nach einiger Zeit haben wir die Kinder richtig lieb gewonnen und wollten sie nicht mehr in andere Hände geben. Auch Patrick aus der Parallelklasse fühlte sich als ein richtiger Vater unsrer Zwillinge. Er sagte uns immer was wir zu tun hatten. Doch leib haben reichte nicht aus um die Nächte zu überstehen. "Donna Joe" und "Alois" schreiten mehrmals in der Nacht, dass es so nervte, dass einige sie in der Nacht ausstellten. Als Julia eine Nacht krank wurde, übernahm Anika ihre Schwester den ID von Julia und passte auf "Donna Joe" auf. In der Nacht wurde es ihr zu viel und sie brachte das zu Sabrina (die bei Julia übernachtete) und nun auf zwei Kinder aufpassen musste.

Am Ende der drei Wochen hatten wir die Kinder so gern, dass wir für sie eine Abschiedsparty veranstaltet haben. Alle waren traurig über den Abschied und wir haben uns vorgenommen die Kinder sobald wie möglich wieder noch einmal auszuleihen.

Maria hat unsere Erfahrungen in einem Text zusammen gefasst:

"Ich weiß jetzt auf jeden Fall, dass man sich mit 15 Jahren noch viel Zeit lassen sollte um ein Kind zu bekommen. Natürlich ist so ein Simulator nicht mit einem "echten"  Baby zu vergleichen, aber man kann trotzdem erkennen wie schwer es ist Mutter eines Säuglings zu sein."

 

Klasse 9R2