10 R1/ 10R2 Hochschulinformationstag


21.11.2002

Im November besuchten unsere Realschulklassen die Hochschulen in Osnabrück:
Hier ein Eigenbericht:

1. Rundgang Energietechnik Labor Hochspannung

2. Rundgang Maschinenbau und Fertigungstechnik

3.Vorlesung in Philosophie

 

1. Rundgang Energietechnik Labor Hochspannung

Zuerst wurden wir in das Hochspannungslabor geführt. Dort wurde uns erklärt was man unter Energietechnik versteht. In der Energietechnik befasst man sich mit der Storm-Gewinnung (zum Beispiel in Kraftwerken durch Generatoren bzw. Dynamos. Generatoren und Dynamos werden berechnet und geplant), der zweite Punkt ist die Übertragung des Stromes (durch Hochspannungsleitungen), der dritte Punkt ist der Verbrauch (in Motoren oder daheim), der vierte Punkt ist die Steuerungstechnik (zum Beispiel die Erzeugung der verschiedenen Ströme (Drehstrom wo sich die Phasen um 180º verschieben oder spezielle Hertzfrequenzen von Wechselstrom oder die Gleichrichtung von Wechselstrom zu Gleichstrom) und der fünfte Punkt ist die Verwendung von Strom in speziellen Stromnetzen wie zum Beispiel bei der Bahn (dieses Stormnetz wird mit 16 2/3 Hertz gefahren).

Nach dieser theoriestoischen Einleitung wurde uns, für den ersten Versuch, das Entstehen des Knisterns an Hochspannungsleitungen erklärt. Dieses Knistern entsteht durch das elektromagnetische Feld, dass sich um jeden Körper bildet, der Strom leitet. Dieses elektromagnetische Feld, ist bei einer Hochspannungsleitung (220kV bis 750kV je nach Leitung und Entfernung) so stark, das die Elektronen, die durch natürliche Radioaktivität freigegeben werden, in diesem elektromagnetische Feld stark beschleunigt werden. Diese stark beschleunigten Elektronen treffen dann auf ein Luftmolekül. Das Luftmolekül wird vom Elektron gespalteten, dadurch wird plötzlich Energie frei und es knackt. Da das Elektron bei der Spaltung ein anderes Elektron des Luftmolekül losgelöst hat, entsteht eine Kettenreaktion. Die freigewordene Energie kann man sehen.

Wir führten diesen Versuch durch und sahen, da der Raum ganz verdunkelt war, die freigewordene Energie in Form einer Korona um den elektrischen Leiter ( bzw. um eine Hochspannungsleitung).

Im zweiten Versuch wurde uns deutlich gemacht, wie viel Energie durch das elektromagnetische Feld verloren geht. Der Lehrer hielt eine Leuchtstoffröhre an einem langen isolierten Stab in die Nähe der Hochspannungsleitung. Obwohl die Leuchtstoffröhre keinen elektrischen Anschluss hatte, begann sie zu leuchten. Dieser Energieverlust ist so groß, dass bei einer normalen Hockspannungsleitung ein Stromverlust von ca. 1-10 kW pro Kilometer entsteht( bei Regen mehr).

Der dritte Versuch zeigte die Entstehung eines Plasmastrahles, der sich zwischen zwei Elektroden bildete.

Dieser Plasmastrahl wird mehrere tausend Grad heiß.

Beim vierten Versuch wurde uns die Wirkung von Isolatoren vorgestellt. Es wurde eine Glasplatte zwischen den beiden Elektroden aus dem drittenVersuch gestellt. Nachdem eine Spannung von 330kV angelegt war passierte nichts, aber als die Spannung größer, wurde sprangen die Funken um die Glasscheibe und die Glasscheibe blieb unbeschädigt.

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Hier sieht man die Entladung um eine Glasscheibe.

Wir wurden jetzt in das Motorenlabor geführt. Dort wurden uns die verschiedensten Typen von Motoren vorgestellt.

Der Gleichstrommotor wird hauptsächlich im Festplattenbau eingesetzt. Da er wegen der gleichbleibenden Phase wenig magnetische Strahlung hat.

Der Wechselstrommotor wird meist in Haushaltsgeräten eingesetzt. Da er eine hohe Drehgeschwindigkeit hat und nicht über spezielle Ströme angetrieben wird.

Der Dreiphasenmotor oder auch Drehstrommotor: sie sind sehr stark, haben eine maximale Drehzahl von 3000 U/min. Sie brauchen allerdings Drehstrom der um 180º gedreht ist.

Funktionsweise eines Gleichstrommotors:

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Die elektrische Spannung wird in ein Magnetfeld umgewandelt, das den Motor antreibt

Der Generator ist auch ein „Motor“ funktioniert jedoch anders herum. Er wandelt Bewegung in Strom um.

Funktionsweise eines Generators:

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Die Drehung wir durch die Magnete in Strom umgewandelt.

Wir haben im Motorenlabor auch einen Versuch gemacht, der sich mit der Leistung des Menschen befasst. Man konnte sich auf ein Fahrrad setzten, dessen Hinterrad an einen Dynamo angeschlossen war. An dem Dynamo war dann ein Wattmeter. (Der beste aus der Gruppe schaffte 280W; das reicht nicht einmal für den Betrieb eines Fernseher-Gerätes.

Wir gingen weiter ins Ionen Labor. Dort wurden uns verschiedene Gleichrichter, Wechselstromrichter und Frequenzumwandler gezeigt. Die genaue Funktion ist sehr schwer zu erklären, weil uns noch physikalisches Wissen fehlt.

  Ende

 

2. Rundgang Maschinenbau und Fertigungstechnik

Wir wurden in die Maschinenbauhalle geführt. Dort wurden uns Press-, Stanz- und Ziehverfahren für Autoteile gezeigt. Dann wurden diese Verfahren durchgeführt. Es wurden Zahnräder für ein Boschmotor gestanzt, es wurde eine A-Säule für ein Auto gepresst und dann wurde die A-Säule auch noch durch Ziehen hergestellt.

Beim Pressen wird ein Eisenblech mit einem Stempel in eine Form gedrückt.

Beim Stanzen wird mit einem Stanzwerkzeug ein Werkstück aus gestanzt.

Beim Ziehen wird ein Eisenblech durch Unterdruck in eine Form gezogen.

  Nachdem wir diese Verfahren in Natur gesehen haben, wurden uns auf einem Computer Berechnungen gezeigt. Dort konnte man sehen, welche Kräfte sich wo im Metall beim Verformen aufbauen. Die ist Wichtig, da bei den Teilen, die viel Kraft bearbeite werden, schnell Risse an den Stellen, die mit hohen Verformkräften belegt sind, entstehen.

  Wir gingen weiter zum Klima- und Heizungslabor Dort wurde uns erklärt was der Lamda-Wert ist. Dieser Werte zeigt wie viel oder wenig Luft bei der Erdgasheizanlagen in der Brennerflamme ist.

Dazu haben wir auch ein Versuch gemacht. Es wurde ein Brenner angestellt den man mit Hilfe eines Computer steuern konnte. Bei Lamda 1 ist genau so viel Luft im Verbrennungsprozess um das ganze Gas zu verbrennen. Wir beobachten das die Flamme fast durchsichtig blau war. Der Verbrennungswert ist optimal, man kann bei Lamda 1 am meisten Energie gewinnen→ gut Effizienz. Bei Lamda kleiner als 1 ist weniger Luft im Verbrennungsprozess als nötig. Das heißt, es wurde nicht das ganze Gas verbrannt. Der Brenner ging aus. Die Flamme war ganz schwach noch zu sehen. Durch die nicht Verbrennung von allen Gasreserven→ eine schlechte Effizienz. Bei Lamda größer 1 wird alles Gas verbrannt. Man sah klar eine große gelbe Flamme. Da die Flamme jetzt „gelb“ verbrennt erreicht sie nicht so eine hohe Temperatur wir eine blaue Flamme. →eine schlechte Effizienz.

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Hier sieht man einen Gasbrenner

Nun wurde uns eine Schalldampfungsanlage gezeigt. Diese Anlage wird nicht an einer Heizung betrieben sondern mit einem Lautsprecher. Dies wird deshalb gemacht weil der Lautsprecher alle Frequenzen wiedergeben kann und ein Brenner (Heizungsanlage) kann dies nicht. Nun wurde mit den Lautsprecher ein Ton indizieret und auf dem Messcomputer konnte man dann sehen, welche Frequenzbereiche dieser Schalldampfer abdeckt. Die Art der Frequenzen, die herausgefiltert wird, wird durch unterschiedliche Materialien und Formen des Schalldämpfers bestimmt.

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Hier sieht man einen Schalldämpfer

In der Klimakammer wurde gerade ein Auto für Karmann getestete. Es wurde gerade Frost simuliert und man teste wie lange die Frontscheibe braucht bis sie abgetaut ist.

  Wir gingen weiter ins Wind- und Wasserturbinenlabor. Dort wurde uns die verschiedenen Formen von Turbinenblätter gezeigt. Blätter mit großen Schaufeln werden für große mengen Luft gebraucht und Blätter mit kleinen Schaufel werden für hohen Druck verwendet.

  Uns wurde dann der Windkanal gezeigt, in der zurzeit das Verhalten einer Kugel im Wind gemessen wird. Die Kraft, die der Wind auf die Kugel bei 110 km ausübte war 5N (Newton). Bei 140 nahm die Kraft ab; dies entsteht durch die Luftverwirbelungen, die sich dann hinter der Kugel bildet. (siehe Zeichnung).

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Im diesen Labor standen auch Wasserturbinen und eine Düsenjäger-Turbine aber diese wurden uns auch auf Nachfrage nicht genauer erklärt.

Ende

3.Vorlesung in Philosophie

Wir sind zum Schloss gegangen und mussten dann feststellen, dass der Professor erkrankt war. Schade.

  Hier endete unser Hochschulinformationstag. Es war sehr interessant, informativ, anregend und der Spaß kam auch nicht zu kurz.

                                                                                                                             ©Julius Schöning